„Und sie kommen von Ost, und sie kommen von West ...“ Diese Worte von General i. R. John Gowans zitierte der Divisionschef NordOst, Major Poldi Walz, angesichts der bunten und fröhlichen Schar, die sich in Berlin zum Willkommen der Oberstleutnants Hervé und Deborah Cachelin eingefunden hatte. Von Göttingen bis Guben, von Hamburg bis Chemnitz – aus beinahe allen Städten der NordOst-Division waren Salutisten und Freunde angereist, um den neuen Chefsekretär und seine Frau, die Territoriale Sekretärin für Erwachsenen- und Familienarbeit, zu begrüßen.
Kommandeurin Marie Willermark stellte die beiden neuen Offiziere vor, indem sie die einzelnen Bestallungen aufzählte, die diese im Laufe ihrer Dienstzeit innehatten. Danach wurden die Oberstleutnants vom Dresdner Korpsoffizier, Leutnant Gert Scharf, und der Korpssergeantmajorin des Korps Berlin-Südwest, Nicole Noack, begrüßt. Der Divisionschef lud danach die Anwesenden ein, sich zu den Oberstleutnants zu stellen und für sie zu beten. Es war ein eindrucksvolles Bild, die Menge der Freunde und Salutisten zu sehen, die daraufhin im wahrsten Sinn des Wortes hinter den neuen Leitern standen.
Der wohl eindrücklichste Programmteil war die Predigt des Chefsekretärs: Anhand von Haggai 2,4-9 schilderte er die anfängliche Euphorie beim Wiederaufbau des Tempels und auch die Entmutigung, die sich nach dem ersten Enthusiasmus im Volk ausbreitete. Es dauerte Jahre, bis das Volk Israel den von Gott gegebenen Auftrag wieder aufnahm. Und Gott segnete, so wie es der Prophet Haggai vorhergesagt hatte. Im Anschluss forderte der Chefsekretär die Anwesenden auf, nun selbst ein Zeichen zu setzen und sich bildlich am Aufbau der „neuen Tempelmauern“ zu beteiligen. Dazu konnte man auf einem Tisch einen Stein in eine bereits begonnene Mauer einsetzen, und viele der Anwesenden folgten diesem Aufruf. Möge es so sein, wie Haggai in seiner Prophezeiung sagte: „Der neue Tempel wird den früheren weit in den Schatten stellen, so prachtvoll wird er sein! Dann geht von dieser Stätte Frieden aus.“
Man konnte die Erwartung, die in die neuen stellvertretenden Leiter gesetzt wird, an diesem Tag geradezu spüren. Noch lange nach Ende des Gottesdienstes standen die Besucher in kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich, und man hatte nicht den Eindruck, als hätte es an diesem Nachmittag jemand besonders eilig, nach Hause zu kommen.
Poldi Walz