von THQ

Wahl des neuen Bundespräsidenten

Der Kandidat von CDU/CSU und FDP, Horst Köhler, ist im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Johannes Rau gewählt worden, der zum 30. Juni aus dem Amt scheidet.

Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds erhielt in der Bundesversammlung 604 Stimmen, die von der rot-grünen Koalition unterstützte Kandidatin, die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, 589. In seiner Dankesrede plädierte der 61-Jährige unter anderem für eine familien- und kinderfreundliche Gesellschaft und mahnte die Deutschen, sich ihrer kulturellen und religiösen Wurzeln bewusst zu sein. Seine Ansprache beendete er mit den Worten: "Gott segne unser Land!"

Bei den führenden Repräsentanten der beiden großen Kirchen und der evangelikalen Bewegung hat die Wahl von Horst Köhler zum neuen Bundespräsidenten ein durchweg positives Echo ausgelöst. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sagte: "Ich finde es gut, wenn Menschen in diesem Land sagen, woher sie ihre Lebenskraft nehmen, dass sie auf Gott vertrauen." Wer auf Gottes Segen verweise, mache klar, "dass nicht alles Heil von der Wirtschaft, dem Markt oder von der Börse kommt".

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland bezeichnete Köhlers Segenswunsch als eine "Herzensfreude" für jeden Gläubigen, auch für Moslems. Kritik an der Bitte Köhlers um Gottes Segen kam dagegen von der FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher und dem PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky. Auch der Kabarettist Otfried Fischer äußerte sich kritisch.

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