Heilsarmee lud zum Gespräch über Buslinie 102 in Naumburg
Sachgebietsleiter für Ordnung und Verkehr stellt sich den Fragen und Beschwerden von Anwohnern
Es stand nicht in der Zeitung. Aber nachdem Frauen der Schreberstraße Hunderte Handzettel in die Briefkästen der Nachbarschaft einwarfen, folgten fast 100 Personen der Einladung der Heilsarmee zu einem Gespräch mit einem Vertreter der Stadt. Es ging um den geplanten Wegfall einer wichtigen Haltestelle, gleich vor den Türen unseres Begegnungszentrums.
Umgeben ist unser Gebäude von 600 Haushalten. Wie sollen gehbehinderte Senioren ohne Auto ihre Einkäufe erledigen, zum Arzt gehen oder Besuche außerhalb ihres Wohngebiets machen? Und warum hat die Stadt die Fahrpläne ändern lassen, ohne alle Betroffenen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen? Solchen und anderen Fragen stellte sich Sachgebietsleiter Felix Theilemann, der in der Stadtverwaltung für den Bereich Ordnung und Verkehr verantwortlich ist. Er gestand die schlechte Kommunikation öffentlich ein und teilte den jetzigen Sach- und Planungsstand mit. Demnach ist eine Sperrung der Schreberstraße für Busse bis zur Weißenfelsstraße unvermeidlich. Der Zustand sei so schlecht, dass sie sonst evtl. ganz für den Verkehr gesperrt werden müsse, so Theilemann.
Die Schäden der stark beschädigten Straße könnten frühestens in drei Jahren behoben werden, hieß es noch im August. Doch die Proteste führten nicht nur zu einer vorübergehenden Wiederaufnahme der Linienführung, sondern auch zu dem Plan, einen Sonderkredit aufzunehmen, um bereits 2025 die Sanierung, einschließlich des Untergrunds, vorzunehmen. Alles hänge von einem Mehrheitsbeschluss des Stadtrats ab. Theilemann klang aber hoffnungsvoll.
Um das Gebiet weiter in der Anbindung zu lassen, wird an der oberen Mertendorfer Straße eine barrierearme Behelfshaltestelle eingerichtet. Diese ist aber für die Bewohner der unteren Schreberstraße wegen der starken Steigung nur schwer zu erreichen.
Im Nachgang zu diesem guten Austausch zwischen Bürgern und Verwaltung, hat die Heilsarmee nochmals Kontakt zum Betreiber der Buslinie aufgenommen und konkrete Unterstützung bei einer Lösung angeboten. Die PVG Burgenlandkreis zeigte sich jedoch von sich aus sehr engagiert. In der kommenden Woche gibt es einen Ortstermin, bei dem diese Ideen besprochen werden sollen.
Im zwei Tage später stattfindenden Begegnungscafé sagten wir den Besuchern: „Wir beten für eine gute Lösung - und wir arbeiten für eine gute Lösung in dieser Sache“ und taten es auch gleich an Ort und Stelle.
Danke für alle, die weiter mitbeten!