von THQ

"Vermeidbare" Kinder?

"Vermeidbare" Kinder? "Vermeidbare" Kinder?: Immer häufiger müssen sich Eltern von Down-Syndrom-Kindern dafür rechtfertigen, dass sie ihr geistig behindertes Kind nicht abgetrieben haben. Schließlich ist es heute durch Fruchtwasseruntersuchungen möglich, etwaige Behinderungen schon im Mutterleib zu erkennen. Hundertprozentige Voraussagen auf ein Down-Syndrom (früher sagte man Mongolismus) sind jedoch nicht möglich.

Bei einer Umfrage der Universität Würzburg berichtete jede vierte Mutter, dass ihr schon einmal der Vorwurf gemacht worden sei, ein "vermeidbares" Kind geboren zu haben. Die meisten betroffenen Mütter haben das Gefühl, dass die Gesellschaft ihrem Kind das Lebensrecht abspricht.

Trotzdem sprechen sich Wissenschaftler gegen ein Verbot der Vorgeburtsdiagnostik aus. Eltern, die über voraussichtliche Behinderungen informiert seien, gelinge es in der Regel, sich auf die zu erwartenden Belastungen einzustellen. Auch die Bereitschaft von Verwandten und Freunden, Eltern mit einem geistig behinderten Kind zu unterstützen, habe zugenommen. Deshalb kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass der Nutzen einer Fruchtwasseruntersuchung größer sei als die Risiken dieser Technik.

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