von Geistliches Leben

Unser Jahresmotto 2014

NEUES WAGEN

„Sei mutig und stark! Geh ans Werk! Fürchte dich nicht und verzage nicht! Denn der Herr, mein Gott, wird mit dir sein. Er wird dich nicht erlahmen lassen und dich nicht im Stich lassen, bis alle Arbeiten für den Dienst des Hauses des Herrn zu Ende geführt sind.“
1.Chronik 28,20

Neue Methoden, ungewöhnliche Maßnahmen, radikale Ideen – ein Blick auf die internationale, aber auch auf die deutsche Geschichte der Heilsarmee zeigt, dass wir eine Armee von Pionieren sind. Eine Armee, die Neues wagt: Mit Pionieren, die Orte aufsuchen, wo sich sonst niemand hintraut und sich mit Menschen beschäftigen, mit denen niemand etwas zu tun haben will. Pioniere, die die Arbeiten erledigen, für die sich andere zu fein sind.

Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, dass wir ein wenig von diesem radikalen, hingegebenen, opferbereiten Pioniergeist verloren haben. Zu oft wagen wir eben nichts Neues, sondern tun das, was wir schon immer gemacht haben – auf eine Art und Weise, die schon vor 20 Jahren modern war.

So ist die Heilsarmee beispielsweise bekannt dafür, dass sie sich um Obdachlose kümmert. Deshalb gibt es in vielen Korps Lebensmittelausgaben, Obdachlosenfrühstück oder Suppenküchen. Und das ist gut so. Aber nicht immer dran. Denn manchmal kann es sein, dass es nicht die Obdachlosen sind, die unsere Hilfe brauchen, sondern ganz andere Menschen.

Gibt es verwahrloste Kinder in unserer Straße? Leben in unserem Stadtviertel erstaunlich viele allein erziehende Mütter? Begegnen wir beim Einkaufen vorwiegend Migranten? Liegt unser Korps in der Nähe eines Asylbewerberheims? Ist der Straßenstrich gleich um die Ecke? Welche Nöte haben die Menschen in unserer Nachbarschaft? Und wie können wir radikal, hingegeben und opferbereit diesen Nöten begegnen? Wem könnte ich mit einem Heilsarmee-Magazin eine Freude machen? In welchem Wartezimmer könnte das Magazin Hoffnung vermitteln? Was müssen wir Neues wagen, um unserer Umgebung das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschlicher Not ohne Ansehen der Person zu begegnen, wie es in unserem Auftrag heißt?

Das Jahresmotto 2014 – „Neues wagen“ – fordert uns heraus, eingefahrene Wege zu verlassen und einmal etwas ganz anderes zu machen. Das ist nicht nur eine Aufforderung, sondern auch eine Erlaubnis: Wir haben alle Freiheit, Zukunft anders zu gestalten, etwas Neues auszuprobieren – und dabei möglicherweise auch Fehler zu machen. Natürlich können wir dabei scheitern. Aber wir können auch viel gewinnen: Menschen für das Reich Gottes, Heilssoldaten für unsere Korps, Offiziere für unser Territorium.

Haben Sie den Mut, etwas Neues zu wagen! Als Korpsoffizier in Ihrer Gemeinde, als Leiter in Ihrer Sozialeinrichtung, als Mitarbeiter in Ihrem Arbeitsbereich und als Heilssoldat, als Angehöriger oder Freund in Ihrer Nachbarschaft und Ihrer direkten Umgebung. Uns ist doch klar: Dieser alte Pioniergeist der Heilsarmee ist der Geist Gottes, der uns auch heute mit guten Ideen inspirieren und uns mit genügend Kraft ausrüsten möchte, um zeitgemäß, stark und effektiv Gottes Reich zu bauen.

Andreas W. Quiring

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