Und sie kamen von Ost und sie kamen von West …
… die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Internationalen Ferienwoche für Ruhestandsoffiziere ins Konrad-Martin-Haus der Katholischen Kirche in Bad Kösen, einem Ortsteil der Stadt Naumburg im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Lange mussten sie ja warten, bis es wieder möglich war. Hatte doch der Lock Down die Ferienwoche 2020 noch im allerletzten Augenblick verhindert.
Insgesamt haben sich 42 Menschen aus Norwegen, der Schweiz und Deutschland auf den Weg gemacht um miteinander eine Woche der Gemeinschaft zu haben. Einige waren das erste Mal dabei und wurden sofort herzlichst begrüßt für die Anderen war es ein fröhliches Wiedersehen. Das hat sich auch sofort beim ersten Abend in der Vorstellungsrunde bemerkbar gemacht. Der angedachte Zeitrahmen wurde heillos gesprengt. Doch jede einzelne Geschichte war spannend und unverzichtbar.
Los ging es mit einem Sparziergang nach Schulpforte am Dienstagvormittag. Für alle, die nicht ganz so gut zu Fuß sind, standen einige PKWs bereit. Schulpforte ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei aus dem 1200 Jhdt. mit einer äußerst interessanten und bewegten Geschichte. Heute beherbergt es über die Stiftung „Schulpforta“ eine berühmte Schule mit Begabtenförderung für Sprachen, Musik und Naturwissenschaften. Nach dem Mittagessen lautete das Motto: „Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön.“ Bei Kaffee und Kuchen durften wir auf dem „Himmelreichweg“ (wir fühlten uns gleich richtig wohl) die schöne Landschaft von Bad Kösen zur Rudelsburg auf der Saale bestaunen. Am Abend erzählten uns Majore Rolf und Ursula Metzger in einem interessanten Bildervortrag über die Arbeit der Heilsarmee zur Zeit der Wende.
„Jesus begegnen“ in Naumburg
Der Mittwoch gehörte Naumburg. Dombesichtigung, Stadtrundgang, Gebetshaus und die Ausstellung „Sinnenpark“ standen auf dem Programm. Der Titel der Ausstellung „Menschen begegnen Jesus“ ist Programm. Wir sind Jesus begegnet, ganz neu und auf eine ganz besondere Art. In einzelnen Darstellungen wird die Lebensgeschichte Jesu visuell dargestellt, erzählt und die Besucher eingebunden. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren zutiefst berührt, obwohl – oder vielleicht auch grade deswegen – sie schon jahrelang ihr Leben mit Jesus leben. Christiane und Marc-Oliver Walz sind dem Ruf Gottes gefolgt und haben mit dem Gebetshaus und Sinnenpark eine Möglichkeit geschaffen Christus in einer Region, die wenig oder gar nichts von Gott weiß, bekannt zu machen. Wie es dazu kam, haben sie uns ausführlich am Freitagabend erzählt.
Am Mittwochabend bekamen wir Besuch von Steffi und Frank Honsberg, den Korpsoffizieren in Naumburg. In ihren historischen Kostümen brachten sie uns die Geschichte des „Kirschfestes“ in Naumburg nahe und belohnten bei Spielen mit vielen Leckereien. Die Einladung, das Korps Naumburg zu besichtigen, wurde am Freitagvormittag von einigen angenommen. Obwohl zum Zeitpunkt des Besuches kein Programm war, konnte man die Lebendigkeit des Korps spüren.
„Die Alten“ zeigen ungeahnte Talente
Am Donnerstag ging es in die Stadt der Dichter und Denker oder auch in die Geburtsstadt der ersten Demokratie: nach Weimar. Ausgerüstet mit viel Literatur durfte jeder für sich entscheiden, was er sehen möchte. Das Angebot war vielfältig und die Entscheidung nicht ganz einfach. Die Talente-Show am Abend brachte so manch neues Talent zu Tage und wir durften viel staunen und lachen. Da sag mir noch mal einer: „Die Alten“
Käthe Kruse (1883-1968) ist wohl die bekannteste Frau der Stadt. Sie war Schauspielerin und wurde später eine der bekanntesten Puppenmacherin der Welt. Ihre Puppen sind heute beliebte Sammlerstücke, die zu sehr hohen Preisen gehandelt werden. In Bad Kösen ist ihr ein Museum gewidmet, dass wir am Freitagnachmittag besuchten.
Der Samstag stand ganz im Zeichen der näheren Umgebung. Am Vormittag spazierten wir zum Gradierwerk in Bad Kösen und nachmittags konnten wir die Rudelsburg zu Fuß oder mit dem PKW besuchen. Einige, denen der Spaziergang nicht reichte, erklommen auch noch den Turm mit 100 Treppenstufen und genossen einen ganz besonderen Ausblick. Den Abschiedsabend versüßte uns eine Teilnehmerin aus der Schweiz mit dem zweiten Teil des „Schokoladen-Rätsels“ aus dem Talente-Abend. Es wird uns ganz bestimmt in Erinnerung bleiben.
Eine Woche voller Segen
In all den Tagen durften wir ganz viel Neues erleben, lernen und genießen doch auch das Geistliche kam nicht zu kurz. In den Morgen- und Abendandachten durften wir an ganz persönlichen geistlichen Höhepunkten und Erkenntnissen aus dem Leben von Offizieren teilhaben und wurden dadurch reich gesegnet. Gott schreibt mit jedem Menschen seine eigene Geschichte, das wurde wieder deutlich.
Am Sonntagmorgen war nach dem Frühstück Aufbruchsstimmung. Mit dankbarem Herzen ging es für einige zum Gottesdienst mit dem Korps Naumburg, für viele sofort nach Hause. Doch ein Gedanke hat uns vereint: Der Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt hat noch ganz viel zu bieten und wir kommen wieder, vielleicht ein zwei Tage länger.
Vielen herzlichen Dank an das Vorbereitungsteam, das sich auch bereit erklärt hat, die nächste Freizeit in zwei Jahren auszurichten: Majore Ruedi und Elisabeth Moser aus der Schweiz für die Organisation, Majore Ruth und Poldi Walz für das Programm und Kommandeurin Helga Charlet für die Finanzen.