von THQ

Sucht nach Internet-Pornographie immer mehr verbreitet

Die Sucht nach Internet-Pornographie nimmt immer größere Ausmaße an – auch unter Christen.

Selbst Pastoren und Missionare sind davon betroffen. Darauf hat der Chefarzt der Schweizer psychiatrischen Klinik Sonnenhalde, Samuel Pfeifer, aufmerksam gemacht. In einem Interview verweist er auf den Fall eines ehemaligen freikirchlichen Pastors, der in seinem Computer eine halbe Million pornographischer Bilder gespeichert hatte. Dies sei kein Einzelfall. So hätten in den USA in einer Umfrage 51 Prozent der Pastoren bekannt, dass für sie Internet-Pornographie eine mögliche Versuchung sei. 37 Prozent hätten erklärt, damit ein Problem zu haben.

Pfeifer zufolge beträgt der jährliche Umsatz durch Online-Pornographie in den USA 2,5 Milliarden Dollar. Nach seinen Worten sind zunehmend auch Missionare betroffen. Sie erlebten in den abgelegensten Gebieten der Welt große Entbehrungen. Aber einen Internetanschluss hätten sie alle. "Davon geht eine große Versuchung aus", so Pfeifer. Nach seinen Worten ist Sex am Bildschirm für nicht wenige Männer eine Form der Entspannung. Oft nähmen sie nicht wahr, dass sie bei regelmäßigem Pornokonsum in eine Sucht geraten können: "Sexuelle Bilder können auch Jahre später noch Erinnerungen und ein Verlangen auslösen."

Pfeifer widerspricht der Ansicht, dass es bei der Internet-Pornosucht beim Anschauen von Bildern bleibt. Die Erfahrung zeige, dass Konsumenten mit der Zeit sagten: "Jetzt will ich es auch erleben." Über Internet-Chats kämen sie mit Leuten in Kontakt, die offen seien für reale sexuelle Begegnungen. Pornosüchtigen rät der Arzt, sich einem Seelsorger anzuvertrauen und eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Allerdings seien viele Seelsorger auf diesem Gebiet noch nicht kompetent. Andere hätten Angst, sich auf diesen Bereich einzulassen. Auch die christliche Jugendarbeit müsse sich mehr mit dem Thema befassen. Eltern rät Pfeifer zu prüfen, was ihre Kinder im Internet konsumieren: "Immer mehr Kinder geraten bei ihren Schulaufgaben auf pornographische Seiten und bleiben dann hängen."

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