von THQ

Seite an Seite Hindernisse überwinden

Starke Truppe: Javier Mendez-Schildknecht, Reuben Baldwin, Alexandros Schmachtel, Noah Bagel und Sven Quappe gaben beim Oderlandmarsch alles.

„Seite an Seite“ – unter diesem Motto hat ein kleines Team der Heilsarmee Ende Mai am 28. Deutsch-Polnischen Oderlandmarsch in Guben teilgenommen. Und sich bei dem anspruchsvollen Wettbewerb sehr gut geschlagen. 

„Es war eine echte Challenge”, sagte Alexandros Schmachtel kurz nach dem Zieleinlauf, noch etwas außer Atem. „Aber wir haben es geschafft und hatten richtig Spaß." Schmachtel, der als assistierender Direktor Soziales normalerweise im Hauptquartier der Heilsarmee in Köln arbeitet, war einer von insgesamt fünf Teilnehmern zwischen 15 und 55 Jahren, die im Heilsarmee-Trikot an den Start gingen. Die Gruppe behauptete sich mit viel Einsatz, Teamgeist und Humor in einem starken Umfeld und belegte am Ende Platz 47 von 72 Mannschaften. Eine stolze Leistung, denn der Oderlandmarsch hat es in sich: Jedes Jahr treten dabei Teams der deutschen und polnischen Streitkräfte, verschiedener Hilfs- und Rettungsdienste sowie ambitionierte Freizeitmannschaften gegeneinander an. Alle müssen einen rund zehn Kilometer langen, sehr anspruchsvollen Parcours absolvieren – und dabei zum Beispiel durch schlammiges Gelände robben, einen reißenden Fluss queren oder andere, schwierige Hindernisse überwinden. Sport und Spaß stehen bei der Veranstaltung im Mittelpunkt. Es geht aber auch darum, gemeinsam für einen eventuellen Katastrophenfall zu trainieren und das Bewusstsein für die Bedeutung von Katastrophenhilfe in der Öffentlichkeit zu stärken.

Dass 2025 zum ersten Mal ein Heilsarmee-Team beim Oderlandmarsch an den Start ging, ist der Initiative von Wencke Wanke zu verdanken. Die Leiterin des Korps Guben trommelte Menschen aus verschiedenen Standorten zusammen, um eine schlagkräftige Truppe für den Wettkampf zusammenzustellen. Außerdem sorgte sie mithilfe von Kolleginnen aus Lübeck und Dresden dafür, dass ein Einsatzwagen der Heilsarmee vor Ort war. Dort konnten Teilnehmer, Besucher und Organisatoren des Oderlandmarsches sich für ihren Einsatz stärken. 

Apropos Einsatz: In diesem Jahr mussten die insgesamt rund 500 Teilnehmer aus sechs Ländern wieder alles geben. Ein Höhepunkt war das Passieren der Lubis, einem Nebenfluss der Neiße. „Das Wasser stand uns bis zu den Schultern”, berichtet Alexandros Schmachtel. Zum Glück hatten mehrere Taucher der Bundeswehr die Wettkämpfer im Auge. Danach robbten die Teilnehmer mit nasser Kleidung durch ein unübersichtliches Tunnelsystem, balancierten auf Baumstämmen, hangelten sich über ein Gerüst aus Metallstangen und schleppten Traktorreifen. Vor einem Wall aus meterhohen Strohballen zählte der Teamgeist: Mit einer Räuberleiter bewältigte die Heilsarmee-Mannschaft auch diese Hürde - und half auch dem Mitglied eines polnischen Teams über das Hindernis. „Die Atmosphäre war insgesamt sehr freundlich und fair", schildert Alexandros Schmachtel. „Alle haben sich gegenseitig unterstützt." Beim letzten Hindernis, einem Bassin, das mit einem Tarnnetz überspannt war, mussten die Teilnehmer noch einmal die Zähne zusammenbeißen: Mit einem Sprung ins kühle Wasser tauchten sie unter dem Netz hindurch bis zum Ende des Beckens.

Bei der feierlichen Siegerehrung waren die Strapazen aber schnell vergessen. „Wir sind sehr stolz auf unseren 47. Platz", sagte Alexandros Schmachtel und hielt die zweisprachige Urkunde hoch, die alle Teilnehmer bekommen haben. „Schließlich bestand die Konkurrenz überwiegend aus trainierten Militärangehörigen." Zum Abschluss der Veranstaltung gab es rund um den Einsatzwagen der Heilsarmee noch viele angeregte Gespräche. Unter anderem mit Walter Noack, Oberstleutnant der Reserve. „Wir haben uns über das Thema Katastrophenhilfe ausgetauscht und auch die Hilfe der Heilsarmee für den Notfall angeboten", erzählt Alexandros Schmachtel. „Das ist sehr gut angekommen." Bevor es zum Ernstfall kommt, will das erfolgreiche Heilsarmee-Team aber weiter trainieren - zum Beispiel für und beim 29. Oderlandmarsch im nächsten Jahr.

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