von Korps Wuppertal

Rundbrief Oktober bis Dezember 2024

Auf ein Wort!

Römer 12, 12: „Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt.“

Ich erinnere mich, dass mir meine Mutter in Kindheitstagen häufig das „Sonnenscheinlied“ gesungen hat, wenn sie mich ermutigen wollte. In diesem Lied heißt es: „Lasst die Herzen immer fröhlich und mit Dank erfüllet sein, denn der Vater in dem Himmel nennt uns seine Kinderlein.“ Und dann der Refrain: “Immer fröhlich, immer fröhlich, alle Tage Sonnenschein! Ist bei Jesus meinem Heiland, denn er lässt mich nie allein.“

Als Kind habe ich dieses Lied geliebt. In meinen dunklen Tagen frage ich mich,  was mir das sagen soll? Lebe intensiv mit  Jesus, dann brauchst du keinen Wetterbericht mehr? Und du bekommst auch keine Sorgen-, höchstens Lachfalten, weil du ja jeden Tag fröhlich bist! Ich bin voller Fragen: Wie kann die Sonne noch scheinen, wenn sich in meiner Seele Versagen, Ungehorsam, Zweifel und andere angehäufte Schuld ausbreiten?

Und weitere Fragen tauchen auf:  Gibt es überhaupt so etwas, wie diese idealisierte Sonne? Müssen Christen keine  Krankheiten erdulden? Macht der Tod einen Bogen um sie? Und wenn ja, wie können sie denn dann von „alle Tage Sonnenschein“ singen? War dieses  Lied nur ein (gut gemeintes) Mittel zum Zweck, von offenen Fragen über Gott und von  seinen nicht nachvollziehbaren Handlungswegen mit seinen Geschöpfen abzulenken?

Im Rückblick muss ich so manche starke „Bewölkung“ in meinem Leben feststellen. Oft gab es schwierige Zeiten in denen so Vieles wie eine dunkle Front vor mir stand. Und dabei kam mir wiederholt die Frage:

„Wo bist du, Jesus? Ist das die Fröhlichkeit, die Du versprichst? Meine Lebensfreude ist mir gründlich versaut – was sagst du dazu?

Wir dürfen zweifeln, es ist erlaubt!
Wenn es draußen regnet, sagen wir oft, dass die Sonne nicht scheint. Tatsächlich sehen wir die Sonne nur nicht durch die Wolkendecke. Die Sonne scheint nach wie vor, sonst wäre es nicht nur düster, sondern vollkommen dunkel. Der „Gott hinter den Wolken“ ist da – auch wenn mein Gefühl mir sagt, dass er weg ist. Seine Zusagen und Versprechen gelten uneingeschränkt. Und auch seine Liebe gilt mir nach wie vor, auch wenn es im Leben mal richtig duster ist.

Wenn ich mir das klar mache, dann kommt die vertriebene Freude langsam zu mir zurück 🙂
In der Bibel gibt es erstaunlich viele Verse, die zum Fröhlich-Sein auffordern. Gemeint ist keine aufgesetzte Partyfröhlichkeit, sondern eine echte, tiefe Freude, die ihre Ursache in Gott selbst hat. Nur Jesus ist fähig, echte und anhaltende Freude zu geben – alles andere ist ein schaler Ersatz.
Er steht zu seinem Wort und zu seinen Zusagen. Insofern stimmt das alte Kinderlied auch heute noch: „Alle Tage Sonnenschein!“ 

Herzliche Grüße,

Claudia Klingbeil, Majorin

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