von Korps Wuppertal

Rundbrief Januar bis März 2025

Auf ein Wort!

1. Thessalonicher 5, 21: „Prüfet alles und behaltet das Gute.“ (Jahreslosung 2025)


Wir leben in einer Zeit, wo sich vieles rasant verändert. So manch einer kommt bei der Geschwindigkeit von Neuerungen nicht mehr mit. Gleichzeitig steigt die Vielfalt in unserer Gesellschaft, welche wiederum einen Streitpunkt darstellt. Wir sind gespalten und fragen uns bei so Manchem ob es wirklich gut sein kann. Was uns als Problem der modernen Gesellschaft erscheint, ist eigentlich eine uralte Frage. Wie reagieren wir auf neue Herausforderungen und wachsende Vielfalt? Diese Frage wird bereits im ältesten Text des Neuen Testaments thematisiert. Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Thessaloniki zu diesem Thema: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet.“ Die von Paulus gegründete Gemeinde in Thessaloniki lebte in einer antiken Hafenstadt, in der Menschen aus allen Ländern der Welt zusammenkamen.
Und sie brachten unterschiedlichste Religionen und Kulte, philosophische Überzeugungen und Wertvorstellungen mit und stellten damit die junge christliche Gemeinde vor Ort vor viele Fragen. Wie umgehen mit dieser Vielfalt? Wie offen dürfen wir sein? Welche Glaubensgrundsätze, sind unaufhebbar, welche veränderlich? Und wie sieht eine gute christliche Lebenspraxis aus? „Prüft aber alles, und das Gute behaltet.“
Eine ziemlich pragmatische Antwort, die Paulus hier anbietet. Aber er weiß, wovon er spricht. Er war als Verteidiger einer strengen jüdischen
Gesetzesfrömmigkeit aufgewachsen und hatte zunächst die Anhänger des neu entstehenden christlichen Glaubens verfolgt. Was neu und anders war, als er es gelernt hatte, das konnte nicht gut sein. Aber dann machte er die umstürzende Erfahrung, dass ihm der auferstandene Jesus begegnete. Und nach diesem Damaskuserlebnis wurde er zu einem Missionar des neuen Glaubens und zum Begründer eines Christentums, das
sich nicht mehr an die alten Gesetzesvorschriften des Judentums gebunden sah. Er hatte sich also nicht nur auf etwas für ihn wirklich umstürzend Neues eingelassen, sondern es zu seinem Lebensinhalt gemacht. Von Paulus können wir lernen, was der Maßstab für das Prüfen ist. Wir fragen uns bestimmt, woher weiß ich denn was das Gute ist? Was ist die Richtschnur dafür, was ich dann am Ende beibehalte? Für Paulus war in allem seinem Tun und Handeln die Richtschnur und der Maßstab Jesus selbst. Er hatte seinen Blick fest auf Jesus fokussiert, ist ihm nachgefolgt und hat alles Andere hinter sich gelassen, ja sogar für Dreck gehalten. Ich wünsche mir und uns den Mut, Jesus zur Richtschnur und zum Maßstab all unserer Entscheidungen zu machen. Ich wünsche uns, dass wir uns nicht entmutigen lassen im Wirrwarr der Zeit, dass wir uns nicht irritieren lassen in der Vielfalt der Angebote. Ich wünsche uns, dass wir an und mit Jesus alles prüfen und das Gute beibehalten. Ich wünsche uns vor allen Dingen, dass wir den Blick auf Jesus nicht verlieren und dass wir ihm nachfolgen. Möge das Jahr 2025 dazu dienen, dass wir unser Herz an und bei Jesus fest machen.


Herzliche Grüße, Ihre
Claudia Klingbeil, Majorin

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