von THQ

Papua-Neuguinea

Als Major Keith Baker im Jahr 1956 nach Papua-Neuguinea kam, um mit der Heilsarmee-Arbeit dort zu beginnen, betete er: "Gib mir Papua-Neuguinea, oder ich sterbe."

Als sich mehr als 3000 Menschen in der Mehrzweckhalle des Territorialen Hauptquartiers in Boroko versammelten, um an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum teilzunehmen, schien es, als ob Gott das Gebet des Majors erhört hatte. Die Heilsarmee-Arbeit hat in Papua-Neuguinea Fuß gefasst.

An diesem verlängerten Wochenende besuchten insgesamt 19 142 Personen zwölf öffentliche Veranstaltungen, die unter der Leitung von General Shaw Clifton und Kommandeurin Helen Clifton mit Unterstützung des Territorialleiters Oberst Andrew Kalai und Mitarbeitern des THQ stattfanden. Weitere 1000 Delegierte konnten nicht kommen, da das Schiff, auf dem sie die Fahrt gebucht hatten, nicht fuhr.

Fast 200 Salutisten waren um 5.30 Uhr morgens am Flughafen, um den General und Kommandeurin Clifton willkommen zu heißen. Bestandteil der Begrüßungszeremonie waren traditionelle Tänze sowie offizielle Grüße der Regierung Papua-Neuguineas, überbracht von der Ministerin für Gemeindeentwicklung, Dame Carol Kidu.

Wie die Begrüßungszeremonie beinhalteten auch alle anderen Veranstaltungen des Kongresses verschiedene Elemente aus der einheimischen Kultur. Dazu gehörten traditionelle Tänze und Kleidung, Musikinstrumente und Gesang. Besonders eindrucksvoll waren die verschiedenen "Prophet songs" (Prophetenlieder), ein traditionelles Mittel, das die ersten Missionare nutzten, um biblische Geschichten in der Stammessprache zu erzählen, als die Menschen noch nicht lesen konnten.

In ihrer ersten Ansprache richtete Kommandeurin Helen Clifton einige tröstende Worte an den Territorialleiter, dessen Frau erst wenige Wochen zuvor zur Herrlichkeit befördert worden war.

Es war ein historischer Moment, als Sir Brian Bell vom General den "Order of Distinguished Auxiliary Service" (Orden für herausragende Dienste von Nicht-Salutisten) bekam. Diese Auszeichnung wurde zum ersten Mal in Papua-Neuguinea verliehen. Sir Brian ist seit fast 60 Jahren als erfolgreicher Geschäftsmann in Papua-Neuguinea tätig und Gründungsmitglied des 1984 gebildeten Beratenden Ausschusses der Heilsarmee. Seit 15 Jahren ist er Vorsitzender des Beratenden Ausschusses und hat in dieser Zeit große Mengen an Spendengeldern für die Heilsarmee verwaltet. Bei der Vorstellung von Sir Brian sagte der Territorialleiter: "Keine Privatperson in Papua-Neuguinea hat mehr getan, um die Heilsarmee zu unterstützen und zu fördern. Diese Auszeichnung zeigt, wie sehr die Heilsarmee Sie als ihren Freund schätzt."

Am nächsten Tag wurden zwölf Kadetten des Kursus "Die Visionäre" ordiniert und bestallt. Als er den Jahrgang vorstellte, sagte Ausbildungsleiter Major Wayne Ennis: "Die Bedeutung von Gottes Erlösungshandeln für seine geliebte Welt ist den Kadetten in Fleisch und Blut übergegangen." Der General gab den Kadetten ihren Auftrag und ordinierte sie als Heilsarmeeoffiziere. In Anlehnung an die Worte General Cliftons sagte Kapitänin Judith Gari in ihrer Abschiedsrede: "Wir waren früher Menschen, die niemand sah und niemand kannte. Doch heute sind wir hier als Menschen, die sich zum ewigen Leben berufen wissen und dazu, unseren Auftrag als Visionäre zu erfüllen." Anschließend gab Oberst Andrew Kalai den neuen Offizieren ihre ersten Bestallungen.

Bei einer Gebetsversammlung für Männer am Samstagmorgen berichtete Benny Wasu aus seinem Leben. Er war in der Vergangenheit häufig betrunken gewesen und hatte einige Verbrechen begangen, einmal hatte er sogar einen Nachtclub niedergebrannt. Als seine Frau und seine Töchter Veranstaltungen der Heilsarmee zu besuchen begannen, drängten sie ihn, mitzukommen, aber er lehnte es immer ab. "Dann, eines Tages", erzählte er, "war ich in meinem Auto und verlor die Kontrolle. Ich hing mit einem Rad über den Rand einer Klippe. Da schrie ich zu Gott um Rettung und begann dann langsam aus dem Auto zu kriechen. Dann ging ich sofort zu Oberst Kalai und sagte ihm, ich müsse mein Leben ändern. In der darauf folgenden Woche besuchte ich einen Jugendkongress und fand dort Jesus Christus als meinen Retter." Dann erzählte er, wie er die Heilsarmee in seine Heimatprovinz brachte, wo zuvor keine Heilsarmee-Arbeit existiert hatte. Gemeinsam mit seinen Freunden baute er zwei neue Korpsgebäude, in denen die Heilsarmee mit der Arbeit beginnen konnte. So kam Benny Wasu vom Niederbrennen von Clubs zum Bau von Kirchen.

Ein lebendiges Frauentreffen, das im Anschluss daran stattfand, zeigte die Vitalität und Stärke der Frauenorganisation im Territorium. Als Antwort auf die Bibelansprache von Kommandeurin Clifton war die Bußbank gesäumt mit den ersten von Hunderten Suchenden, die an diesem Wochenende kommen würden.
Bei einer kulturellen Veranstaltung am Samstagnachmittag wurde die Kombination von Salutismus und einheimischer Kultur gefeiert. Ein Höhepunkt war das Gedenken an Kommandeur Ian Cutmore, der gemeinsam mit Major Keith Baker einer der ersten Offiziere im Land war. Zudem wurden zwei neue Bücher vorgestellt: "Salvation Assault" (Heils-Attacke), das erste Buch über die Geschichte der Heilsarmee in Papua-Neuguinea sowie die Biographie von Kei Geno, dem ersten einheimischen Heilssoldaten.

General Clifton forderte die Anwesenden heraus, indem er sagte: "Ich habe darüber nachgedacht, welches Heilsarmeesymbol alle kulturellen Unterschiede überwindet. Es ist nicht die Uniform, das Wappen oder gar die Fahne. Es ist die Bußbank. Wir können jedes beliebige Gebäude in einen Heilsarmeesaal verwandeln, indem wir nur vorne ein paar Stühle herumdrehen. In der Bußbank wird der Auftrag der Heilsarmee konkret."

In der Heiligungsversammlung am Sonntag sprach die Jugendliche Glenda Yanderave über die Zukunft der Heilsarmee. "Ich danke Gott, der mich gerettet hat", sagte sie, "und ich danke der Heilsarmee, die für mich wie eine Mutter war. Wenn ich mit Jesus einer Meinung bin, wird die Heilsarmee wachsen."
Im Anschluss an eine Zusammenfassung seiner Botschaft in Pidgin English und Motu hielt der General eine mitreißende Ansprache über persönliche Heiligung. "Gott gebietet uns, heilig zu sein", sagte er. "Aber wie ist das möglich? Gott spielt doch nicht mit uns, er macht sich nicht lustig über uns, indem er uns Gebote gibt, die wir nicht erfüllen können. Es ist möglich durch den Heiligen Geist, der die Liebe Christi in das Herz dessen ausgießt, der sich vertrauensvoll danach ausstreckt." Eine Stunde lang strömten Menschen nach vorne auf der Suche nach dieser Taufe der Liebe.

Nachmittags wurde ein Gottesdienst in der Polizeistation von Kila Kila abgehalten, wo die ersten Gottesdienste der Heilsarmee stattgefunden hatten. Anschließend fand ein Lobpreisgottesdienst statt, mit dem der Kongress abschloss. Nach einer weiteren bewegenden Ansprache des Generals war die Bußbank immer wieder von Menschen gesäumt, besonders von Jugendlichen. Als großartiges Finale beendete typisch papua-neuguinesischer Lobpreis den Abend.
"Sie haben uns mehr gegeben, als Sie jemals wissen werden", sagte der General. "Wir werden diese Erinnerungen für den Rest unseres Lebens mit uns tragen."

Während seines Besuchs weihte der General auch die erste High School der Heilsarmee in Papua-Neuguinea sowie einen Anbau des Bildungszentrums (Focused, Open and Distance Education Centre, FODE) auf dem Gelände des Territorialen Hauptquartiers in Boroko ein. Der Bau war durch Fördergelder von $ 1,37 Mio. aus Australien durch den von der Nationalregierung Papua-Neuguineas verwalteten PNG Incentive Fund (Motivationsfonds Papua-Neuguinea) ermöglicht worden. Zu den erweiterten Räumlichkeiten gehört ein Computerraum mit 30 Computern, komplett eingerichtete Fachräume für Naturwissenschaften und Hauswirtschaft, ein Raum für Darstellende und Bildende Kunst sowie Werkstätten für Handwerk und Schreinerei. Zudem gibt es insgesamt 20 neue Klassenzimmer sowohl in der Schule als auch im Zentrum sowie eine Küche.

Besondere Gäste waren unter anderem der australische Hochkommissar Michael Potts und Ouka Lavaki als Vertreter des Erziehungsministeriums.
INR/IHQ

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