Mit Menschen unterwegs auf dem Hussiten-Kirschfest
Raum zum Segnen und zum Feiern
Während des diesjährigen Hussitenkirschfestes waren wir wieder mit anderen Christen unterwegs, um Gott zu feiern und Menschen zu segnen. Dabei gab es beim Segnungszelt tiefgehende, segensreiche Begegnungen.
Das Segnungszelt steht im Bereich des Hussitenlagers, eine Art mittelalterliche Festung, wo sich viele Menschen jenseits der viel lauteren Vogelwiese aufhalten, Handwerkskunst bestaunen oder gut essen und trinken können. Es ist auch ein Hauptanziehungspunkt für Familien mit Kindern. Hier, etwas abseits vom Trubel eines handbetriebenen Fahrgeschäfts, steht das Segnungszelt, in dem Christen verschiedener Kirchen und Bewegungen von Freitag bis Sonntagabend den Besuchern dienen.
Die Erfahrungen zeigen, dass sich dabei jede Altersgruppe ansprechen lässt. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Manche haben das Angebot gezielt aufgesucht und Seelsorge bekommen. Andere ließen sich spontan ansprechen und von Gott beschenken mit etwas, das sie bisher so nicht kannten. Ein etwa 8-jähriges Mädchen erzählte mir, dass sie einmal für Frieden betete als sie von einem Krieg hörte. Ich stellte ihr zwei Fragen. Hat Gott das gebet erhört? Sie sagte, ja. Meine zweite Frage, ob sie seitdem nochmal gebetet hätte, verneinte sie. Sie wollte an Ort und Stelle zwar nicht für sich beten lassen, aber nahm gerne eine Karte mit einem göttlichen Zuspruch an, den sie sicher in ihrem Ärmel aufbewahrte. Sie zeigte mir das zu einem späteren Zeitpunkt nochmal.
Von ähnlich besonderen Begegnungen berichten die anderen Helfer des Segnungsteams. So kam es auch zu einer spontanen Umarmung als Dank für diese Zuwendung. Dann: eine langjährige Christin, die gerade erst nach Naumburg gezogen ist, fand hier die ersten Glaubensgeschwister und freute sich über diesen Kontakt, um auch auf dieser Ebene am neuen Ort Fuß zu fassen. Und: da war die Jugendliche, die trotz der Skepsis ihrer drei gleichaltrigen Begleiterinnen sich ausführlicher erklären ließ, worum es geht. Während die anderen drei kichernd weiter Abstand nahmen und das geschehen beobachteten, ließ dieses mutige Mädchen sich segnen.
Beim ökumenischen Kirschfest-Gottesdienst und der anschließenden feierlichen Eröffnung der Peter-und-Pauls-Messe (Handwerkermarkt) war wieder viel Prominenz dabei. Neben unserem Oberbürgermeister Armin Müller, auch der Bürgermeister von Merseburg, der Bürgermeister der französischen Partnerstadt Les Ulis, Vertreter von Weißenfels und Landtagsabgeordnete von Sachsen-Anhalt, zwei Landesminister und natürlich unser Landrat Götz Ulrich. Die Lieder des Gottesdienstes wurden diesmal neben der Orgel auch von einer kleinen Band unter Leitung von Christiane Walz und Mitwirkung von Nadine Praml und Mirjam Brandt-Haag, begleitet.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Fest bei schönstem Sonnenschein noch in vollem Gange. Gott segne die Stadt mit allen ihren Bewohnern und Gästen!