von Korps Mannheim

Lesegottesdienst für Ostersonntag, 4. April 2021

Wir wollen uns heute Zeit nehmen, zu feiern. Weil Er lebt. Weil Jesus lebt.

Ostern ist das Fest des Lebens wegen der Auferstehung Jesu Christi. Für eine kurze Zeit dachten die Anhänger Jesu, er wäre gescheitert. Jesus passte nicht in das Schema der damaligen Zeit. Ihm ging es nicht in erster Linie um Gesetze, Gebote und Regeln der Gesellschaft. Jesus fragte, ob der Wille Gottes im Leben der Menschen zählt – so, wie Gott es sich für uns Menschen gedacht hatte. Die Nähe Gottes und die Möglichkeit, zu diesem Gott umzukehren, das war sein Thema. Aber es schien vorbei zu sein. Am Kreuz schien der Weg Jesu beendet – tot, vorbei, begraben.

Aber dann, nach drei Tagen. Das Grab war leer und Menschen begegneten den auferstandenen Jesus an den verschiedensten Orten. Jesus lebt! Diese Botschaft ging im Land herum und heute gilt sie für alle Welt.

Gebet: Danke, Herr Jesus, dass Du lebst. Diese wunderbare Botschaft wollen wir heute feiern. Amen.

Gem. Chorus: Weil Jesus lebt, lebe ich auch morgen. Weil Jesus lebt, fürchte ich mich nicht. Jesus, ich weiß, ich weiß, du kennst die Zukunft, mein Leben hat nur Wert, weil du, mein Jesus, lebst.

Verfasser: William J. & Gloria Gaither, "Because He Lives", 1971

 

"Ich lebe und ihr sollt auch leben!" (Johannes 14,19)
Das ist der wohl freundlichste aller Befehle: Ihr sollt leben! Das Gegenteil ist uns aus früheren Zeiten geläufig. Damals nannte man es Heldentod, wenn einer für eine Idee oder einen Mächtigen sterben musste. Hier kündigt Jesus seinen Jüngern und Mitarbeitern anderes an. Der Kern seiner Botschaft ist LEBEN!

Aber, was bedeutet Leben für uns? Wasser ist Leben. Licht ist Leben. Wachstum bedeutet Leben. Liebe ist Leben.

Aber, ist Leben nicht noch mehr...? Bedeutet Leben nicht auch Schmerz. Tränen. Putzen und abwaschen. Ent-täuschungen. Herausforderungen                                      

Und auch Hoffnung. Freude. Freundschaft und Gemeinschaft.   

 

Wenn wir darüber nachdenken, merken wir, dass Leben mehr ist. Jesus möchte, dass wir dieses Leben, mit ihm erleben. Nicht nur die positiven Momente, sondern gerade auch den Alltag, mit den Alltäglichkeiten. Jesus lebt, und er möchte, dass wir unser Leben mit ihm teilen.

Was hat die Auferstehung mit uns Lebenden heute zu tun? Ist das nicht erst wichtig, wenn wir später auferstehen? Einen Hinweis auf diese Frage finden wir bei Hesekiel. Dort lesen wir von Gottes Wunsch für uns, seine Kinder. Die wir oft äußerlich sehr lebendig scheinen, aber innerlich tot, oder zumindest im Tiefschlaf sind.

Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Hesekiel 36,26

Stein ist tote Materie. Das ist der Vergleich Gottes für die Herzen der Israeliten. Aber Gott will dieses Herz vollständig verändern. Er möchte Leben geben und das tote Herz (vielleicht beschreibt das die Einstellung, dass uns alles nichts angeht; oder unsere Meinung, dass eine Beziehung zu Gott nicht wichtig ist) gegen ein lebendiges austauschen.  Gott macht ein Angebot zum Leben, das alles umfasst, die Höhepunkte, aber auch den Alltag.

Wir lesen in der Bibel: Am nächsten Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria von Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um den Leichnam einzubalsamieren. Früh am Sonntagmorgen, gerade als die Sonne aufging, machten sie sich auf den Weg zum Grab. Unterwegs überlegten sie, wer ihnen den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen könnte. (Markus 16, 1 – 3)

Für die Frauen stellte dieser Stein ein deutliches Hindernis dar. Da war nicht „nur“ der trennende Tod, nein, auch die letzte Möglichkeit, etwas für den Freund zu tun, wurde dadurch geraubt. Ein echtes Hindernis. Ich kann mir vorstellen, dass der letzte Funke Glaube, der den Frauen geblieben war, erloschen war. Sie sind verzweifelt, besorgt und traurig

Auch in unserem Leben gibt es oft augenscheinliche Hindernisse, um Gott wirklich zu dienen, oder für Jesus Zeugnis zu geben. Vielleicht ist das ähnlich, wie bei den 3 Frauen. Wir sind zwar voller Pläne, aber auch besorgt. Wir sind zwar ausgerüstet, mit dem kostbaren Salböl, aber, auf der anderen Seite glauben wir auch zu wissen, dass wir es niemals schaffen werden. Wer rollt den Stein weg...? Rechnen wir noch mit Gottes Macht? Aber, lesen wir weiter: Unterwegs überlegten sie, wer ihnen den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen könnte. Als sie jedoch hinkamen, sahen sie, dass der Stein - ein massiver Felsblock - bereits zur Seite gewälzt war. (Mark. 16, 3+4)

Das Problem hatte sich bereits erledigt, die Sorge war ganz umsonst gewesen. Doch nun merken die Frauen, dass vielleicht nicht der Stein ihr größtes Problem war, sondern ihr Herz.  – Ganz ehrlich? Der Stein, ja, das war schon ein Problem. Aber, auf der anderen Seite wussten Sie doch, dass Gottes Macht noch größer ist als der größte Stein...! Gut, dieses Problem war also beseitigt. Und eigentlich wollte die Frauen nun an die Arbeit gehen... Sie betraten die Grabhöhle und bemerkten dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem strahlend weißen Gewand. Die Frauen erschraken sehr, aber der Engel sagte: "Habt keine Angst. Ihr sucht Jesus von Nazareth, der gekreuzigt wurde. Er ist nicht hier! Er ist von den Toten auferstanden! Seht, das ist die Stelle, an der sie ihn hingelegt haben. (Mark. 16, 5+6)

Damit hatten die Frauen nicht gerechnet. Gott überrascht sie doppelt. Der Stein ist weg, und Jesus lebt. Und in einem Augenblick ändert sich die ganze Welt der Frauen. Weil Jesus lebt... Die Frauen spüren die Kraft der Auferstehung. Und was hat das mit uns zu tun? Viel! Wenn wir uns entschieden haben, mit Jesus in unserem Leben zu rechnen, dann lebt diese Auferstehungskraft Jesu auch in uns. Wir haben nicht nur das ewige Leben, sondern dürfen in seiner Kraft auch leben und handeln. Wir lesen in Epheser 1, 18 – 20: Ich bete, dass eure Herzen hell erleuchtet werden, damit ihr die wunderbare Zukunft, zu der er euch berufen hat, begreift und erkennt, welch reiches und herrliches Erbe er den Gläubigen geschenkt hat. Ich bete, dass ihr erkennen könnt, wie übermächtig groß seine Kraft ist, mit der er in uns, die wir an ihn glauben, wirkt. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, die auch Christus von den Toten auferweckt und ihm den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite im Himmel gegeben hat.

Die Auferstehungskraft Jesu lebt durch den heiligen Geist in uns und will mehr in uns bewirken als „nur“ das ewige Leben. Wir haben gehört, der Heilige Geist will unsere Herzensaugen erleuchten. Auch dies ist ein Bild für Leben und Erweckung. Was blind ist, wird erleuchtet und sieht wieder. Das ist Gottes Ziel. Dafür ist Jesus gestorben und auferstanden, damit wir ein Leben mit Gott führen können. Gott ist das so wichtig, dass Jesus für uns sterben musste. Aber seine Auferstehungskraft in uns hilft uns so zu leben, wie Gott es für uns geplant hat. Wir müssen uns nicht bei unseren Hindernissen aufhalten. Sondern dürfen über die Möglichkeiten Gottes staunen. Ostern heißt auch: geh den Weg mit Jesus. Er lebt, er hat Macht, er möchte in dir leben!

Segensgebet: Es segne dich der Herr, der dich erschaffen hat;

Es behüte dich der Sohn, der für dich am Kreuz gelitten hat;
Es erleuchte dich der Heilige Geist, der in dir lebt und wirkt.

 

JESUS LEBT! Wir wünschen Euch frohe und gesegnete Ostern.

Alles Liebe, Andrea und Stephan Weber

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