von Korps Naumburg

Heiligabend in der Schreberstraße

Weihnachtsgottesdienst der Heilsarmee zieht viele Besucher an

Als klar war, dass es in diesem Jahr coronabedingt kein Weihnachtsmusical geben kann, wurde aus der Not eine Idee geboren, die man sonst nicht für möglich gehalten hätte. Der Satz eines Gemeindemitglieds, „dann machen wir eben einen Weihnachtsgottesdienst unter freiem Himmel mit Feuerschalen“ etc., entzündete die Herzen der Gemeinde und weitere kreative Ideen wurden geboren.

Der große Parkplatz neben dem Gemeindehaus sollte dazu dienen, die Abstandsregeln gut einzuhalten und trotzdem genügend Menschen Platz zu ermöglichen. Viel Tanne sollte her und wurde auch gleich in Form eines großen Baums geliefert. Ein Stall für die „lebendige“ Krippe wurde aus dem Mülltonnenunterstand gezaubert und die Techniker hatten im Handumdrehen eine Rampe vor dem Hintereingang mit Mikrofonen, Lautsprechern und Scheinwerfer ausgestattet.

Über 100 Gemeindeglieder, Besucher, Zaun- und Fenstergäste nahmen an diesem Heiligabend an diesem Weihnachtsgottesdienst der besonderen Art teil.

Den Auftakt des Gottesdienstes machten die Kinder mit einem Trompetensolo und einem gemeinsamen Lied. Ein Musikensemble aus Geige, Gitarre, Klavier und Cajon spielte die Lieder, die nicht mitgesungen werden durften, auf besondere Weise und so schön, dass einem das Herz aufging. Bis dahin noch geschlossene Fenster in der Nachbarschaft öffneten sich. Plötzlich tauchte ein Scheinwerferlicht zwei Engel auf einem Dach des Nachbargebäudes in glänzendes Weiß. Sie unterhalten sich und erblicken die Personen der Weihnachtsgeschichte, die von den Jüngsten der Gemeinde dargestellt wurden. Als die Engel Jesus im Stall entdecken, fangen sie an, den Wunsch Gottes, seinen Menschen nahe zu sein, zu begreifen.

In einer Kurzbotschaft erinnerte der Korpsoffizier (Major Frank Honsberg) daran, dass, wenn wir von Jesus die Kraft der Hingabe und des Loslassens lernen, Gott uns gebrauchen wird, um als Kinder des Lichts, wie ein helles Licht zu leuchten und die Welt ein Stückchen heller zu machen. In diesem Moment entzündeten die Royal Rangers eine Feuerillumination. Ein Stern wurde sichtbar, der die Blicke der Anwesenden auf sich zog und daran erinnerte, dass ein kleiner Funke eine große Wirkung hat. 

Dieser Weihnachtsgottesdienst war unbequem und kalt, dennoch überraschend und auch ein bisschen spektakulär. Vielleicht war er deshalb dem ersten Weihnachten so viel ähnlicher und wird noch lange in unseren Gedanken nachhallen. 

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