Fachtagung Frauen. Anders. Sehen.
Genderaspekte der Gesundheit von Frauen in der Wohnungsnotfallhilfe
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Am Montag, den 10. und Dienstag, den 11. Juni hatte ich die Gelegenheit, an einem von der BAG-W organisierten Seminar über die geschlechtsspezifischen Gesundheitsprobleme wohnungsloser Frauen teilzunehmen. Die Vorträge, Diskussionen und Geschichten die in diesen zwei Tagen zu hören waren, haben in mir ein breites Spektrum an Gefühlen ausgelöst, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige auf dieser Achterbahn war.
Was in dieser Zeit so deutlich kommuniziert wurde, ließ mich das Vertrauen in das deutsche staatliche System und insbesondere in Versicherungen, Hausärzte und Krankenhäuser verlieren. Was ist der Wert einer obdachlosen Frau ohne Krankenversicherung, die drei Tage lang unversorgt auf dem Boden eines Krankenhauses liegt und am Ende inmitten all derer, die ihr helfen sollten, an einem Herzinfarkt stirbt. Welchen Wert haben mindestens drei ebenfalls nicht versicherte obdachlose Frauen, die an Krebs verstorben sind, ohne dass sie ihre Karte wiederbekommen haben, weil die Bürokratie heutzutage sooooooo lange braucht, um etwas zu erledigen?
Es ist derselbe große Wert, den Gott jedem einzelnen von uns zugewiesen hat. Reich und arm, beschäftigt oder arbeitslos, versichert oder nicht!
Und dann flackerte meine Hoffnung wieder zaghaft auf, als ich hörte, dass es (vor allem im Seminar) so viele engagierte Frauen und Männer gibt, die ihr Leben dem Ziel gewidmet haben, dieses Wrack von einem Systemzug auf die richtigen Gleise zu bringen, indem sie zunächst einmal zeigen, dass es einen Weg geben kann, wo ein Wille ist. Während dieser zwei Tage hörte ich von so vielen Versuchen, Kämpfen und Erfolgen, wunderbare soziale Projekte in die Praxis umzusetzen, die Obdachlose, und in diesem Fall obdachlose Frauen, zum Ziel hatten. Eines dieser Projekte wurde von Sandra Merkens, Sozialarbeiterin in der Diakonie- Mönchengladbach, vorgestellt.
Es war toll, dabei zu sein! Es gibt noch Hoffnung!
Ihre Alexandra Mare
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Monday the 10th and Tuesday the 11th of June I got the chance to participate in a Seminar about the gender specific health problems for homeless women, seminar organized by BAG-W. The speeches, discussions and the stories that were heard during these two days surfaced out a bright range of feelings in me but I am sure that I was not the only one on this rollercoaster.
What was communicated so clear during this time, made me loose trust in the German state systems and especially insurance companies, house doctors and hospitals. What is the value of a homeless woman without medical insurance, lying on the floor of a hospital for three days without any attention that ended up dying of a heart attack in the middle of all those who were supposed to help her. What is the value of at least three also not insured homeless women that passed away suffering of cancer without being able to get their card reinstated because it takes the bureaucracy these days sooooooo long to finish something?
It is the same great value that God assigned each and every one of us. Rich and poor, employed or unemployed, insured or not!
And then, my hope flickered timid again hearing that there are so many dedicated (in the seminar mostly) women and men that dedicated their lives in helping bring this wreck of a system-train on the right tracks by first showing that there might be a way where there is a will. During these two day I heard about so many attempts, fight and wins to put in practice wonderful social projects that had as object of attention the homeless, and in this case, homeless women. One of these project was presented by Sandra Merkens, Social Worker in der Diakonie- Monchengladbach.
It was great to be there! There is still hope!
Ihre, Alexandra Mare