von Geistliches Leben

Entdecke die Möglichkeiten

Gott hat jeden Menschen auf einzigartige Weise begabt.

Jesus Christus erzählte den Menschen oft kleine Geschichten, um ihnen etwas besonders deutlich zu machen. Einmal ging es um einen König, der seinen drei Dienern Geld anvertraute, bevor er eine längere Reise unternahm. Jeder bekam eine andere Summe, aber alle sollten damit handeln, bis er wiederkäme (Matthäus 25,14-30). Und der König kam wieder. Die beiden ersten hatten das anvertraute Gut durch kluge Geschäfte verdoppelt. Der König war zufrieden. Der dritte machte ihn traurig, ja, ärgerlich, denn er hatte das Geld vergraben, weil er den König für hart und ungerecht hielt und Angst vor ihm hatte. Diese gleichnishafte Geschichte zeigt, dass Gott jeden Menschen begabt hat. Da ist keiner, der alles kann, und keiner, der nichts kann. Niemand kann etwas für seine Begabung. Wohl aber dafür, wie er das Viele oder Wenige einsetzt, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es geht Jesus nicht ums Geld, sondern darum, dass wir die Möglichkeiten unseres Lebens erkennen und nutzen. Er macht deutlich: Die Zeit ist begrenzt. Und Gott wird uns einmal fragen, was wir mit dem, was er uns anvertraut hat, gemacht haben.

Gutes tun zu jeder Zeit
Mich hat das vor vielen Jahren dazu bewegt, meinen Beruf als Beamter aufzugeben und Heilsarmeeoffizier zu werden. Ein Freund ist in die Politik gegangen und wieder ein anderer lässt sich demnächst in einem Pflegeberuf ausbilden. Nicht jeder hat die Chance, alle seine Begabungen beruflich einzubringen. Doch Arbeit ist ja auch nur EINE mögliche Form, dies zu tun. Selbst als Arbeitsloser oder im Krankenstand kann man Gutes zu tun. Ich denke an eine schwer kranke Frau, die fast rund um die Uhr versorgt werden musste. Man möchte annehmen, sie sei nur eine Last für andere gewesen. Aber ihre Art und ihre Liebe beeindruckten einen jungen Pfleger so sehr, dass er sein Leben neu ordnete. Und ich erinnere mich an den Arbeitslosen, der ein einfühlsamer Zuhörer für die Menschen in seiner Umgebung war und anderen neuen Mut schenkte.

Ob Sie singen, schreiben oder malen können, ob Sie handwerklich oder geisteswissenschaftlich begabt sind: Es ist egal, ob es in Ihren Augen bedeutungsvoll ist oder was andere davon denken. Gott sieht Ihre Arbeit, Ihre Leistung und Ihren Einsatz und schätzt sie. Und er belohnt! Den Eifrigen gibt er immer mehr Verantwortung und er steigert ihre Zufriedenheit. Doch diejenigen, die Gott für hart und ungerecht halten, werden nie erleben, wie Gott ihr Leben reich macht.

„Wer das, was ihm anvertraut ist, gut verwendet, dem wird noch mehr gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber untreu ist, dem wird noch das Wenige, das er besitzt, genommen.“

Matthäus 25,29

 

Frank Honsberg ist Evangelist
und Territorialer Sekretär für
Entwicklung geistlichen Lebens bei
der Heilsarmee in Deutschland.

 

Erschienen im Heilsarmee-Magazin, Ausgabe 09/2014

Zurück