von Distrikt NordOst

DHQ Ost: Einsatz bei den Mai-Krawallen in Berlin

Bereits zum dritten Mal waren freiwillige Helfer der Heilsarmee in Berlin am 1. Mai im Stadtteil Kreuzberg mit ihrem Einsatzwagen unterwegs. Polizisten, die aus dem ganzen Bundesgebiet in Berlin zusammengezogen worden waren, um den Krawallen entgegenzuwirken, wurden von der Heilsarmee mit heißen Getränken, belegten Broten und kleinen Süßigkeiten bedacht. Gerade letztere brachten in die angespannten Gesichter der Polizeibeamten immer wieder ein kleines Lächeln, wenn ihnen von Mitarbeitern der Heilsarmee zum Kaffee noch ein "Küsschen" (nach der gleich lautenden Produktbezeichnung für Pralinen) angeboten wurde. Eine Zeitung schrieb: "Küsschen für die Polizei – Steine für die Heilsarmee".

Major Walz berichtet: "Während früher überwiegend Anhänger der autonomen Szene in Kreuzberg randalierten, sind es in diesem Jahr vermehrt ‚ganz normale Jugendliche’ gewesen. Mit Politik oder Demonstrationen hat das alles nichts mehr zu tun - das sind Jugendliche, die Spaß daran haben, Krawalle zu machen und Bürgerkrieg zu spielen."



Dass dieser Einsatz für die Heilsarmeemitarbeiter keineswegs ungefährlich ist, zeigte sich am Abend. Eines der Fahrzeuge der ehrenamtlichen Mitarbeiter hatte an einer Fußgängerampel angehalten, um Passanten über die Straße zu lassen. Als die Ampel wieder Grün zeigte und der Fußgängerstrom abebbte, wollte Andreas B. gerade wieder losfahren. Plötzlich wurde sein Fahrzeug von rechts aus der Menge mit Steinen beworfen. Obwohl er sich schnell von der aggressiven Menschengruppe entfernte, wurde der Wagen von mehreren Pflastersteinen getroffen, von denen einer die Heckscheibe des Fahrzeugs durchschlug. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Dennoch ging der unermüdliche Einsatz der Heilssoldaten bis in die frühen Morgenstunden des 2. Mai weiter und so mancher Polizist brachte im persönlichen Gespräch zum Ausdruck, wie sehr er die kleinen Aufmerksamkeiten der Heilsarmee in dieser turbulenten Nacht zu schätzen wusste.

rpw

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