von Geistliches Leben

Ein Jahr geht schnell vorüber!

Die Sänger, Komponisten und Musiker Stefan Zauner und Aron Strobel, die Köpfe der deutschen Softrockgruppe „Münchener Freiheit“ schrieben vor ein paar Jahren den Song „Ein Jahr geht schnell vorüber ... solang man Träume noch leben kann“. Ein Lied, das ein wenig melancholisch daherkommt. Es spricht von Regen, der fällt; von den Erinnerungen an vergangene Tage; vom Nebel mit silbernem Schweigen; von der Liebe, die nur schwer zu zeigen ist. Aber dann auch von der Hoffnung auf ein Wunder, das irgendwann einmal geschehen kann, von dem großen Ziel und dass es sich lohnt, es immer wieder zu versuchen ... solang man Träume noch leben kann.

Wo bleibt die Zeit?

Immer wieder höre ich diesen Satz. Wo bleibt die Zeit? Wo bleiben die Erinnerungen? Wo bleiben die Träume? Was ist heute noch dran, an einem Jahr? Es eilt die Zeit und die Frage bleibt, wie können wir Schritt halten?

Lohnt es sich, von einem Jahr zum anderen zu gehen und immer wieder Träume zu haben? Lohnt es sich, die Hoffnung nicht aufzugeben? Lohnt es sich weiterzumachen, zu kämpfen und das große Ziel im Auge zu behalten? Ja, es lohnt sich! Das Leben lohnt sich! Die Hoffnung lohnt sich! Das Ziel im Auge zu behalten lohnt sich!

Nur eins: der Weg ist nicht das Ziel! Wenn das so wäre, würde jeder beliebige Weg zum Ziel führen und wir würden in der Beliebigkeit verloren gehen. Wir würden die Wege gehen, die uns am liebsten wären, aber nicht den einen Weg, der gut für uns ist. Und dadurch würden wir im Chaos enden, genau dort, wo Gott uns eigentlich herausholen wollte. Denn Chaos oder Tohuwabohu bezeichnet in der Bibel den Zustand vor Erschaffung der Welt. „Die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe“, heißt es im Schöpfungsbericht. Raum und Zeit gab es nicht. Erst durch das Wort Gottes wurden Raum und Zeit geschaffen. Erst durch das Wort Gottes wurden Mensch und Gott in eine Beziehung zueinander gebracht. Und bis heute ist es das Wort Gottes, das den Menschen Sinn und Ziel gibt.

„Du weißt genau, dass irgendwann
Einmal ein Wunder geschehen kann“

Ich weiß nicht, welches Wunder Stefan Zauner und Aron Strobel von der Münchener Freiheit meinen. Ich aber habe das Wunder erlebt, das geschieht, wenn Gott einem Menschen vergibt, wenn die Beziehung zwischen Gott und Mensch in Ordnung kommt. Dieses Wunder geschieht, wenn ein Mensch seine Verlorenheit, seine Schuld vor Gott einsieht, von den eigenen Wegen umkehrt und zu Gott zurückkommt. Dieses Wunder geschieht, weil Gott sich finden lässt. Dieses Wunder kann jeder erleben, der sich auf die Suche macht.

Ein Jahr geht schnell vorüber. Ein Leben geht schnell vorüber. Raum und Zeit werden einmal aufhören zu existieren. Aber das Ziel unseres Lebens, die Gemeinschaft mit Gott, wird ewig bestehen bleiben. Haben wir dieses Ziel im Blick? Der Jahreswechsel ist ein Anlass, dieses Ziel erneut ins Auge zu fassen und zu sagen: Auch, wenn ein Jahr schnell vorübergeht, auch, wenn ein Leben schnell vorübergeht, eins bleibt: Das Ziel unseres Lebens ist die Gemeinschaft mit Gott.

Major Alfred Preuß

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