von Geistliches Leben

Die Kraft der Auferstehung

Osterbotschaft des Generals der Heilsarmee

Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest des Jahres. Warum eigentlich? Der Internationale Leiter der Heilsarmee, General André Cox, erklärt es.

Was für ein herrliches Fest der Ostersonntag für jeden von uns ist! Durch die Auferstehung Christi hat Gott den Tod besiegt. Durch die Auferstehung Christi hat Gott uns von der Sünde befreit. Durch die Auferstehung Christi hat Gott allen, die Jesus als Herrn und Heiland kennen, eine sichere ewige Zukunft eröffnet.

Das Leben kann so voller Unsicherheit, Gefahr und Ängsten sein. Doch Ostern erinnert uns daran, dass das Leben, das Jesus brachte und erkaufte, nicht ausgehöhlt oder zerstört werden kann. Wenn wir die Herrlichkeit des auferstandenen Christus feiern, werden unsere Herzen mit Lob erfüllt. Wir beten ihn freudig an und gewinnen dabei neue Einblicke in Gottes ewige Ziele und ein neues Verständnis von seinem Plan zur Errettung der Welt. Wie Jesus von den Toten auferweckt wurde, so wird es auch mit uns geschehen, wenn wir unsere Hoffnung, unser Vertrauen und unseren Glauben auf Gott setzen, der seinen einzigen Sohn in diese Welt sandte – nicht um zu verurteilen, sondern um zu retten!

Alles verloren? Alles vorbei?
Es ist nicht schwer, die Bestürzung, Enttäuschung, Angst und Entmutigung der Jünger nach den schrecklichen Ereignissen des Karfreitag zu verstehen. Jesus war gekreuzigt worden. Sie waren am Boden zerstört, schockiert und völlig aus der Bahn geworfen. Jesus hatte seinen Jüngern mehrmals gesagt, dass er sterben und am dritten Tag wieder auferstehen werde. Warum hat dann offenbar keiner der Jünger verstanden oder begriffen, was an diesem Auferstehungsmorgen geschah? Hatten die Mächte der Finsternis und des Unrechts gesiegt? Manche Leute scheinen das heute zu glauben. Angesichts der Szenen von Verzweiflung, Leid, Gier, Gewalt und den Folgen anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit auf der ganzen Welt frage ich mich, ob es Christen gibt, die sich an diesem Tag niedergeschlagen fühlen. Vielleicht herrscht aus dem einen oder anderen Grund sogar eine gewisse
Ernüchterung. Die Jünger auf dem Weg nach Emmaus brachten solche Gefühle gut zum Ausdruck: „Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde.”

Als Jesus den Jüngern nach seiner Auferstehung erschien, erkannten sie ihn nicht. Vielleicht verdunkelte ihre Beschäftigung mit persönlichen Sorgen und Verzweiflung das, was eigentlich hätte klar sein müssen. Wie oft nehmen wir die Gegenwart Jesu in unserem Leben und in der heutigen Welt nicht wahr? Zeigen wir Christen selbst in unserem täglichen Leben immer die Freude und die Kraft der Auferstehung? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass das nicht immer der Fall ist. Doch so sollte es – und braucht es auch – nicht zu sein!

Wenn unsere geistlichen Augen geöffnet werden und wir Gottes ewige Ziele immer besser verstehen lernen, dann beginnen wir im Glauben über Finsternis und Verzweiflung zu triumphieren. Augenblick für Augenblick, Tag für Tag können wir die Kraft und den Sieg der Auferstehung Christi in unserem Leben erfahren. Halleluja!

Und so ist es mein Gebet, dass die folgenden Worte auch in Ihrem Herzen nachklingen, wenn wir nun erneut die Wirklichkeit unseres auferstandenen Herrn Jesus feiern:

Herr, der dem Grabe sieggekrönt entstieg,
dein ist Macht und Ehre, ewig dein der Sieg.
Wir auch sollen leben mit dem Herrn zugleich,
er will uns erheben in sein himmlisch Reich.

Chorus:
Herr, der dem Grabe sieggekrönt entstieg,
dein ist Macht und Ehre, ewig dein der Sieg.

Auf unser Flehen gibt er und vergibt.
Jeder kann es sehen, dass er lebt und liebt.
Volk des Herrn, oh freue deines Königs dich,
seine Huld und Treue währet ewiglich.

Was kann uns scheiden von der Liebe sein,
Trübsal oder Leiden, irgendeine Pein?
Wovor soll mir grauen, als ein Kind des Lichts
darf ich ihm vertrauen, nein, ich fürchte nichts.


Edmond Louis Budry (1854-1932),
deutsche Übersetzung Maria Rosina
Johanna Meyer (1851-1921)

General André Cox
Internationaler Leiter der Heilsarmee

 

 

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