von THQ

Der ganz normale Wahnsinn:

Eine Woche Kadettenleben live.

Montag
Jetzt heißt es zuallererst einmal: ausschlafen! Montags ist frei. Da wir sonntags arbeiten, wird der Sabbat auf Montag verschoben, für persönliche Freizeitgestaltung, um vor Gott zur Ruhe zu kommen, etwas zu unternehmen.

Dienstag
Ich soll mich am späten Vormittag bei meinen Ausbildungsoffizieren einfinden. Unter Anleitung des Majors wird die Zeit vor dem Mittagessen genutzt, um die Abläufe der Buchhaltung zu verinnerlichen. Patronenbuch, Quittungen und Kontoauszüge türmen sich vor mir. Beim Kaffee wird die Einteilung für den Sonntagsgottesdienst besprochen. Dann werden Lebensmittel von der örtlichen Tafel abgeholt, die Tische für morgen gedeckt und letzte Einkäufe erledigt. Danach setze ich mich mit der Majorin zusammen zum monatlichen Mentoring-Gespräch. Ich darf mich mitteilen und wir suchen gemeinsam Lösungen. Im Zug nach Hause gehe ich einmal durch die Liste der Griechischvokabeln. Am Abend treffen wir uns zum Gebet mit einer Ruhestandsoffizierin. Bevor ich ins Bett gehe, notiere ich mir ein paar Gedanken für die Andacht morgen.

Mittwoch
Am Vormittag treffen die Besucher des Nachbarschaftsfrühstücks ein. Beim gemeinsamen Aufräumen erfahre ich vom Krankenhausaufenthalt eines Gemeindemitglieds. Der Besuch auf dem Weg nach Hause fällt kurz aus, damit bis zum Heimbund noch Zeit bleibt. Schnell fahre ich kurz davor los, um ein älteres Gemeindemitglied abzuholen. Beim Heimbund darf ich mich dieses Mal zurücklehnen und zuhören. Ich überlege, ob der Besuch des Bibelgesprächskreises in meine Wochenplanung passt. Ich kann auch danach noch die Lieder für den Gottesdienst am Sonntag raussuchen.

Donnerstag
Mit dem Fahrrad radle ich zum IGW-Studiencenter. Erst die Andacht: Lobpreislieder, einige Zeugnisse, gemeinsames Nachdenken in Kleingruppen und Gebet füreinander senden uns aus in den Studientag. Nach der ersten Tasse Kaffee wird der Laptop geöffnet und an den angefangenen Arbeiten weitergemacht. Zwischendurch bleibt Zeit für Gespräche. Hauskreis ist erst wieder nächste Woche. So steht abends einer Tasse heiße Schokolade bei Live-Jazz-Musik im CVJM-Café um die Ecke nichts im Wege.

Freitag
Der Tag verläuft ähnlich wie Donnerstag. Ich bemühe mich, die Pflichtlektüre eines Kurses fertig zu lesen. Dazwischen setzen wir uns zusammen, um die griechische Aussprache zu üben. Zu Hause klappe ich erneut das Griechischbuch auf. Die nächste Prüfung naht.

Samstag
Ein Hauch von Wochenend-Feeling kommt auf. Ich darf meinen Tag selbst einteilen. Nach ein paar Arbeiten am Computer versammeln sich mittags einige zur Freiversammlung. Danach will der Forumsartikel geschrieben werden. Die Zusammenfassung der Pflichtlektüre fürs Studium wartet. Die Studienbriefe für den vierteljährlichen Diakonischen Grundkurs wollen bearbeitet werden. Alles lässt sich nicht umsetzen. Den Tag beenden wir gemeinsam mit einem Film bei den Kollegen.

Sonntag
Vor der Abfahrt zur Versammlung gehe ich noch einmal den Ablauf durch. Liederbuch und Bibel werden eingepackt, der Computer für die Powerpoint-Präsentation kommt auf den Rücksitz und los geht’s. Ich genieße die Zeit der Gemeinschaft danach. Ein bisschen Wochenende muss sein: Ich spaziere nachmittags durch die Innenstadt, blättere durch das neue Heilsarmee-Magazin. Bald treffen wir uns zur Probe der Lobpreislieder. Mit der Versammlung ist die Woche abgeschlossen. Heute Abend darf es ruhig ein bisschen später werden, da morgen ja erst einmal Ausschlafen angesagt ist.
Kadettin Esther Müller-Vocke

Zurück