Bedürfnisse stillen
Der Abendtreff der Heilsarmee Stuttgart
Wie alle Städte der Erde beherbergt auch Stuttgart viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Zwei große Bedürfnisse sind Gemeinschaft und die Möglichkeit, satt zu werden. Die Kapitäne Markus und Birgit Piechot, Leiter der Heilsarmeegemeinde in Stuttgart, setzen ihre Kraft, Zeit und Kreativität ein, um diese beiden Bedürfnisse der Menschen in Stuttgart zu stillen.
Der volle Gemeindesaal jeden Mittwochabend zeigt deutlich, wie sehr der Abendtreff benötigt wird. Hier kommen Menschen von der Straße, aus Sozialwohnungen, Rentner und alleinerziehende Mütter zusammen, um gemeinsam zu Abend zu essen, miteinander zu spielen und zu sprechen und sich über ihre jeweilige Lebenssituation auszutauschen. Dass so viele Menschen das Angebot im Korpssaal annehmen, liegt vor allem an der langen Beziehungsarbeit, die Markus und Birgit Piechot auf der Straße leisten. Wenn sie Lebensmittel in der Stadt verteilen, sprechen sie viel mit den Menschen und gehen geduldig auf ihre Ängste, Sorgen und Zweifel ein. Erst wenn genug Vertrauen herrscht, lassen sich die bedürftigen Menschen zum Abendtreff einladen.
Eine besondere Ermutigung bereitet Markus Piechot für jeden Abendtreff vor. Anhand von alltäglichen Beispielen, wie zum Beispiel das Autofahren, macht er die Besucher auf die Bedeutung von Jesus Christus aufmerksam.
Manfred Rapp hilft seit einigen Jahren ehrenamtlich beim Abendtreff mit. „Ich habe mein Leben lang gut gelebt und wenig Rückschläge erleiden müssen. Dafür bin ich sehr dankbar und ich möchte etwas zurückgeben und den Menschen helfen, deren Leben so viel schwieriger ist.“ Der 73-jährige verteilt gemeinsam mit Markus Piechot das Abendessen an die Gäste, scherzt und lacht mit ihnen und weiß auch mit tröstenden Worten gut umzugehen. Seine Motivation ist allein die Freude und Dankbarkeit der Menschen. „Nachdem ich die Piechots kennen gelernt habe, hat sich bei mir ein Feuer entzündet. Die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß und ich bekomme so viel Dankbarkeit zurück.“
Selbst als der Abendtreff offiziell schon vorbei ist, stehen die Besucher draußen noch zusammen und unterhalten sich, um die Gemeinschaft bis zum Schluss auszukosten. Schließlich gehen sie wieder ihrer Wege und freuen sich auf den nächsten Mittwochabend.