von Wohn- & Übernach­tungs­heim für Frau­en & Männer

„am – artists and media“ unterstützt Heilsarmee Göttingen mit Masken und Wärmedecken

„Förderliche Kultur bestätigt sich in Achtsamkeit und Respekt“

Sybille Witkowski und James Homann während des Konzerts "von Richard zu Richard"

„Förderliche Kultur bestätigt sich in Achtsamkeit und Respekt“

Erlös aus Konzert-Programmheft kommt obdachlosen Menschen zugute

(am) Berlin/Schwetzingen/Göttingen. Vor besonderen Herausforderungen stehen in diesen Tagen Menschen, die sich schon vor der Corona-Pandemie in einer schwierigen Lebenslage befanden. Zu ihnen gehören beispielsweise Frauen und Männer, die auf der Straße leben, kurz: „Platte machen“. Einige von ihnen bekamen jetzt Hilfe ausgerechnet von Seiten der Kultur, deren System bekanntlich gerade selbst in der Krise steckt. Denn das Programmheft zur Konzert- und Liederabendreihe „von Richard zu Richard“ mit Opernsängerin Sybille Witkowski, Opernsänger James Homann und Begleiter erhielten die Besucherinnen und Besucher gegen eine Spende. Aus dem Erlös konnten Mund-Nase-Bedeckungen, Desinfektionsmittel und Wärmedecken gekauft werden, die derzeit im Wohn- und Übernachtungsheim der Heilsarmee in Göttingen an obdachlose Menschen verteilt werden.

Es scheinen zwei unterschiedliche Welten zu sein. In der einen: Szenen, Arien und Lieder von Richard Wagner und Richard Strauss in ausgesuchten Locations etwa Bambergs, Leipzigs und Wiesbadens. In der anderen: geschlossene Wärmestuben, Kürzungen bei öffentlichen Geldern für Notunterkünfte oder Behördenmitarbeitende, die im Homeoffice schwerlich zu erreichen sind. Das sind nur einige der Belastungen, denen obdachlose Menschen „in der anderen Welt“ und unter Corona zusätzlich ausgesetzt sind. Jetzt, im Winter, kommt für sie noch die Kälte gefährlich hinzu.

„Für mich sind das nicht zwei Welten“, hält Sybille Witkowski dagegen, und die Wagner-Sängerin fügt hinzu: „Wir teilen uns eine Welt, das Bindeglied ist Kultur, und förderliche Kultur bestätigt sich in Achtsamkeit und Respekt.“ Deshalb lag es für die Solistin auf der Hand, das hochwertige Programmheft zur Konzert- und Liederabendreihe „von Richard zu Richard“ (zuletzt mit Duett-Partner und Bariton James Homann sowie Ivo Hentschel am Klavier) gegen eine Spende abzugeben. So war es auch in das Programmheft gedruckt worden: Leitthema der Reihe ist die Liebe, auch über vermeintliche Gegensätze hinweg. Fotograf PHILfunction, Texter und Grafiker der Agentur am – artists and media zogen dabei mit der Künstlerin am selben Strang.

Bis zur Unterbrechung der Konzertreihe durch die Corona-Ausbreitung kam ein Spendenerlös zusammen, der den Kauf von 600 FFP2- sowie medizinische Gesichtsmasken, ein Dutzend Fläschchen Desinfektionsmittel und ebenso viele Wärmedecken ermöglichte.

„Natürlich habe ich auf mehr gesetzt“, sagt Sybille Witkowski, ergänzt allerdings lächelnd: „Es waren aber auch nicht meine letzten Auftritte.“ Uneingeschränkt erfreut zeigt sich hingegen Esther Gulde, Leiterin des Wohn- und Übernachtungsheims für obdachlose Frauen und Männer der Heilsarmee in Göttingen: „Die gespendeten Utensilien helfen uns sehr weiter!“ Das Equipment werde momentan an die Menschen verteilt, welche bei uns Hilfe und Unterstützung suchen, so die Einrichtungsleiterin.

Wieso aber gerade Göttingen? „Zufall“, erzählt Solistin Witkowski noch: „Irgendjemand aus meiner Agentur hatte eine falsche Vorwahl in sein Smartphone getippt, kam dann bei der Anlaufstelle für obdachlose Menschen in Göttingen raus und mit Frau Gulde ins Gespräch. Und, zack, irgendetwas Kleines wurde wieder daraus geboren.“

am – artists and media bringt nicht nur Künstlerinnen, Künstler und Medien zusammen, sondern verbindet stets ebenso kulturelles und soziales Engagement.

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