von THQ

Allianzgebetswoche

Großes Lob aus Politikermund für die evangelikale Bewegung hat es zum Auftakt der diesjährigen Gebetswoche der Evangelischen Allianz gegeben.

"Evangelikal ist ein Qualitätsbegriff und eine klare Standortbestimmung in einer Welt, die scheinbar immer orientierungsloser wird", sagte der Oberbürgermeister der Universitätsstadt Gießen, Heinz-Peter Haumann. Er dankte, dass besonders Evangelikale für die Stadt und auch für seinen Dienst beteten. Die hohe Wertschätzung für die Evangelikalen "sei nachdrücklich auch denjenigen gesagt, die glauben, sie könnten theologisch Konservative in die Ecke des religiösen Fundamentalismus stellen", so Haumann in Anspielung auf die Kontroverse zwischen Verfechtern von Evolutionstheorie und Schöpfungslehre über Unterrichtsinhalte an Gießener Schulen. Im vergangenen Herbst hatte der Streit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Haumann bezeichnete sich selbst als praktizierenden Katholiken.

Besonderheiten zur Gebetswoche gab es in diesem Jahr u. a. im Siegerland: Erstmals feierten Christen aus allen Siegener Stadtteilen einen zentralen Auftaktgottesdienst. In Hilchenbach bei Siegen trafen sich die Beter dazu im Rathaus. In Bremen lud die Evangelische Allianz unter anderem zu einer Stadtrundfahrt mit einer historischen Straßenbahn ein. Nach Angaben von Pastor Bernd Bierbaum beteten die etwa 50 Mitfahrer "für alles, was uns unter die Augen kam", für Bankangestellte und Universitätsdozenten ebenso wie für Verkäufer, Obdachlose und Müßiggänger.

Die Allianz-Gebetswoche fand 1847 zum ersten Mal in London statt. In diesem Jahr waren bei den acht Gebetsabenden insgesamt rund 400 000 Besucher an 1 100 Orten. Da viele Beter an mehreren Versammlungen teilnahmen, kann man davon ausgehen, dass sich rund 150 000 Christen an der Gebetswoche beteiligt haben. Mit knapp zwölf Prozent der 1,3 Millionen Evangelikalen in Deutschland sei das "ein außerordentlich hoher Prozentsatz verglichen mit anderen Gebetsveranstaltungen". Zu Gebetsabenden in Kirchengemeinden komme oft nur ein Prozent der Gemeindemitglieder. Neben speziellen Anliegen der beteiligten Gemeinden griffen viele Allianzveranstaltungen gesellschaftliche Themen auf, etwa Arbeitslosigkeit, Ausbildungsmisere, Umweltverschmutzung und Probleme bei der Integration von Ausländern. In einigen Orten fanden Veranstaltungen im Rathaus statt.

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