von Internationales Hauptquartier

Afrika

Die Heilsarmee hat einen Spendenaufruf für ihre derzeitigen Hilfsmaßnahmen in den Krisengebieten in Afrika gestartet.

Der Fonds "Africa Crisis Appeal" des Internationalen Hauptquartiers wird in erster Linie dazu gebraucht werden, um die dringenden Hilfseinsätze in Uganda und im Tschad zu finanzieren.

In Uganda wurde eine Zentrale zur Koordinierung der Einsätze eingerichtet. Die Not in Uganda ist sehr groß. Die Menschen leben ohne ausreichend Trinkwasser oder Unterkünfte, die sanitären Anlagen sind in sehr schlechtem Zustand. Mehr als eine Million Menschen leben im Norden Ugandas in 188 hoffnungslos überfüllten "offiziellen" Lagern, wo es weder medizinische Versorgung noch genügend Lebensmittel gibt. Im Land selbst sind viele Flüchtlinge aus Uganda und dem Sudan, die durch mehr als 40 Rebellenattacken in den letzten drei Monaten gezwungen waren, aus den Flüchtlingslagern in die nächstliegenden Dörfer zu fliehen, was die Ortschaften zusätzlich belastet.

In den Flüchtlingslagern teilen sich bisweilen 4000 Menschen einen provisorischen Brunnen, Malaria ist aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen ein großes Problem. In einer Region "pendeln" die Kinder zwischen den Lagern und den Städten, da es nachts im Flüchtlingslager zu gefährlich ist. Sie verbringen die Nächte in Notunterkünften, ohne Nahrung, unter unmenschlichen Bedingungen. Da die Kinder auf sehr engem Raum nebeneinander schlafen, ist das Risiko einer Epidemie sehr hoch. Morgens gehen die Kinder direkt zur Schule, wo sich teilweise 14 Angestellte um 5000 - 6000 Schüler kümmern. Manche Kinder leben seit zwei Jahren so.
Zusammen mit der Heilsarmee vor Ort wird Kapitän Mike McKee vom Internationalen Hauptquartier angemessene Programme aufbauen, um diese Krisensituation zu verbessern.


Im Tschad leben 1,2 Millionen vertriebene Menschen und Flüchtlinge aus dem Sudan in Lagern an der Grenze zum Sudan. Auch hier wächst die humanitäre Katastrophe jeden Tag an, der Internationale Hilfsdienst der Heilsarmee hilft hier ebenfalls mit allen Mitteln. Es werden der Situation entsprechende Pläne für einen dauerhaften Einsatz der Heilsarmee gemacht.

In der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur spitzt sich die Lage weiterhin zu. Dort kämpfen regierungsnahe arabische Dschandschawid-Milizen (bewaffnete Reiter) gegen die überwiegend schwarzafrikanische Bevölkerung. Die vertriebenen Bauern machen einen verzweifelten Eindruck. 8000 Menschen teilen sich einen einzigen Brunnen, die Unterkünfte bestehen aus Plastikplanen und Zelten. Aus ihren Häusern konnten die Menschen vor der Flucht oft nur einen oder zwei Haushaltsgegenstände retten.

Schätzungsweise 30 000 bis 50 000 Menschen kamen in den vergangenen Monaten ums Leben, mindestens 350 000 droht der Hungertod. Der Konflikt in Darfur hat im Gegensatz zu früheren Bürgerkriegen im Sudan anscheinend keinen religiösen Hintergrund. Sowohl die Milizen wie auch ein Großteil der vertriebenen Bauern sind Muslime. Die Milizen gehen nach Berichten aus der Krisenregion grausam vor. So hätten die Kämpfer Dorfbewohner in Reihen aufgestellt und bei lebendigem Leibe angezündet, berichtet die Afrikanische Union. In einem Flüchtlingslager wurden mindestens 20 Frauen und Mädchen verprügelt und vergewaltigt.

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