von THQ

5.000 Lebensmittelpakete für Bedürftige

(v.l.n.r.) Major Oliver Walz, Kapitänin Christiane Walz, Mitarbeiter Jonas Henning und Korpssergeantmajorin Hilde Friedrichsen vor dem Ausgabetisch. Jeder trägt seinen Teil zur Lebensmittelausgabe bei.

Heilsarmee Solingen hilft mittellosen Menschen durch die Corona-Krise

Für etwa 500€ stehen Lebensmittel auf der Küchentheke der Gemeinde der Heilsarmee in Solingen bereit. Brote, Bananen und Äpfel, Süßigkeiten, Reispackungen und verschiedene Dosen. Daneben liegt ein großer Stapel weißer Papiertüten auf denen das rote Heilsarmeewappen prangt. Die Offiziere Christiane und Oliver Walz sowie die Mitarbeitenden Lydia Wallschläger und Jonas Henning ziehen ihre blauen Gummihandschuhe an und dann machen sie sich an die Arbeit. Etwa eine Stunde später sind 120 Tüten mit Lebensmitteln gepackt und stehen bereit, um an Bedürftige verteilt zu werden. Statt der fertig gekochten Mahlzeit im Gemeindesaal der Heilsarmee Solingen werden seit Pandemiebeginn jeden Samstag Lebensmitteltüten an die rund 120 wartenden Besucher an der Ausgabestelle verteilt.

Jede Woche stellen sich etwa 120 Menschen vor dem Ausgabetisch auf, um eine Lebensmitteltüte entgegenzunehmen.

Diese Woche wurde die 5.000te Tüte einem Besucher aus der Nachbarschaft übergeben. Und jede Woche werden es mehr. Die Zahl der größeren Familientüten ist bereits auf etwa 50 gestiegen und die Warteschlange reicht schon über die nächste Straßenkreuzung hinaus. Daran erkennt man schnell, wie dringend diese wichtige Hilfe gebraucht wird, wenn sich so viele Menschen für gerade einmal vier Euro, die diese Lebensmitteltüte wert ist, anstellen.
Einer der Menschen in der Schlange ist ein siebenjähriges Mädchen, das sich für ihre Familie anstellt. Ob die Eltern sich schämen oder sich aus anderen Gründen nicht anstellen können, ist unklar, aber das Mädchen ist stolz darauf, die schwere Tüte schon ganz allein tragen zu können. Als der größte Trubel vorbei ist, kommt auch ein älterer Mann an den Ausgabetisch. Er ist ein stiller Rentner, der ein ruhiges Gespräch vorzieht. Leider reicht die Rente für manche Senioren nicht aus, weshalb sie auf die Hilfe der Heilsarmee angewiesen sind. Diese Hilfe ist vor allem dank großzügiger Spenden von Firmen und Privatleuten in und um Solingen durchführbar.

Ute bekommt eine Lebensmitteltüte an die Haustür gebracht

Ute erhält eine Lebensmitteltüte von der Heilsarmee Solingen
Ute freut sich, dass Christiane und Oliver Walz die Lebensmitteltüte selbst vorbeibringen.

Als Christiane und Oliver Walz um eine Hausecke biegen, wartet Ute bereits mit einem breiten Lächeln vor der Haustür. Die beiden Offiziere der Heilsarmee Solingen tragen in jeder Hand zwei Lebensmitteltüten und befinden sich bei ihrem wöchentlichen Gang durch die Innenstadt Solingens, um Menschen mit den nötigen Zutaten für eine warme Mahlzeit zu versorgen. Ute gehört zu den Personen, die ihre Lebensmittel bis zur Haustür gebracht bekommen. Sie kann sich nicht mehr für eine lange Zeit in die Warteschlange der Lebensmittelausgabe stellen und freut sich daher sehr über das Engagement von Christiane und Oliver. Neben einem netten Gespräch nimmt Ute auch gerne das Angebot eines gemeinsamen Gebets in Anspruch.

Auf dem Weg durch die Innenstadt werden die beiden Offiziere der Heilsarmee von einer Passantin angesprochen. „Ich finde das so toll, was ihr macht“, erklärt sie begeistert und sofort ergibt sich ein Gespräch. Sie vermisst die Musik der Heilsarmee auf der Straße, die durch die Pandemie schon seit geraumer Zeit nicht stattfinden kann. Doch Oliver Walz erklärt: „Bald sind wir wieder mit der Musik unterwegs, die Band darf schon wieder zusammen proben.“

Am Busbahnhof angekommen, wartet Ita, eine ältere Frau, auf die Offiziere und freut sich über die mitgebrachten Lebensmittel. Ita war früher im Ausland als Ärztin tätig, ist aber hier in Deutschland auf die Hilfe der Heilsarmee angewiesen. Sie fragt Christiane Walz danach, wann wieder das gemeinschaftliche Essen im Gemeindesaal stattfindet. Denn sie freut sich nicht nur auf die warme Mahlzeit vor Ort, sondern auch auf die Gelegenheit, im Korpssaal wieder Klavier zu spielen, zur Freude alle Helfer der Essensausgabe. Das Klavier ist eine Leidenschaft der ehemaligen Ärztin und sie kann dieser nur hier in der Gemeinde der Heilsarmee in Solingen nachgehen.

Zurück